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  Nachlese: eben beendete Ausstellung

Medienecho

   
  Harry Mohr
Die innere Kraft der Freude

Ausstellung im kunstraum Potsdam
Schiffbauergasse 4d, 14467 Potsdam

23. Oktober bis 22. November 2015

Eröffnung am 22.10.2015, 19 Uhr
Finissage mit Versteigerung am 22.11.2015, 15 Uhr





Die Offenheit erzeugt Vertrauen am Quellgrund der Nähe, o. J.

 

Eine Ausstellung des Potsdamer Kunstvereins
mit freundlicher Unterstützung durch die Landeshauptstadt Potsdam

 

Erhältlich zur Ausstellung ist die Publikation:

Harry Mohr : Die innere Kraft der Freude / herausgegeben  von Andreas Hüneke
Kunstwissenschaftler- und Kunstkritikerverband e. V., Potsdam 2015
160 Seiten, 135 Abbildungen
978-3-931640-77-4
Preis: 15 €

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Bilder von der Eröffnung

Blick in den Ausstellungsraum

Finssage, 22.11.2015
Fotos: Hans-Jörg Schirmbeck

Harry Mohr war einer der profiliertesten Künstler Potsdams und bereicherte die Kunst der Landeshauptstadt seit Ende der achtziger Jahre um eine eigene Note von stets positiver Ausstrahlung. Anfang November 2014 ist er, vierundsechzigjährig, gestorben.
In seinen abstrakten Bildern von überströmender oder zart verhaltener Farbenfreude kommt ein sinnliches Verhältnis zu allem Seienden zum Ausdruck. Gleichzeitig weisen die phantasievollen poetischen Titel auf eine geistige Ebene hin, die in ihrer entwaffnend naiven Direktheit jedem verständlich ist und auf geheimnisvolle Weise der Banalität entgeht.
Der Autodidakt begann während seiner Armeezeit mit »Kritzeleien«, wie er es nannte, als Gegengewicht gegenüber den Persönlichkeitsbeschränkungen des Militärdienstes. Der künstlerische Ausdruck wurde ihm zur unverzichtbaren Lebensbegleitung. Der Schaffensprozess gab ihm eine erstaunliche Kraft, die sich über seine Werke auch dem Betrachter mitteilt.

 

 

Im Wald, 1986  /  Symptome der Hoffnung, 1994  /  Vorbei die Zeit banaler Ouvertüren, 1990

 
 

ohne Titel, um 1985  /  Im Wirbel der Weisheit kann man so richtig durchgerüttelt werden, o. J.  /
Da staunt der Laie, 2007

 

Harry Mohr hat stets mit künstlerischen Techniken experimentiert. Er ließ die Farben auf der Bildfläche verfließen und setzte ihnen feste Konturen entgegen. Seine wichtigsten technischen Erfindungen betreffen die Arbeiten auf Papier. In den Wendejahren schöpfte er aus im Regen aufgeweichten geschredderten Stasiakten neues Papier und nutzte es als Bildträger. Auf anderen, in einer eigens weiterentwickelten Marmoriertechnik entstandenen Blättern bilden sich Farbzellen, die sich miteinander verketten und an mikroskopisches Wachstum, gelegentlich auch an universale Bewegungen erinnern. Sein grafisches Werk, das hauptsächlich aus sensibel gedruckten Radierungen besteht, wird durch Präge- und Materialdrucke bereichert und überschreitet durch Farbvarianten, Collagen und Übermalungen oft die Grenze zum Unikat.
Daneben entstand auch ein vielgestaltiges plastisches Werk, bei dem Fundgegenstände montiert und mit einer Kaschur überdeckt wurden, bevor die Farbe ihnen eine Fassung verlieh, die den Plastiken stets eine starke physische und mentale Präsenz sichert.

 
 

5 bemalte Objektkaschuren, 2013  /  Mandarin Naseweis, 1995  /  Teilansicht eines Bergrückens, 1979

   
 

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