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Veranstaltungshinweis
In einer Sonderveranstaltung am Mittwoch, dem 9. Juli 2008, führt ab 17
Uhr die Kustodin der Skulpturensammlung der Stiftung Preußische Schlösser
und Gärten, Saskia Hüneke, durch das Skulpturendepot auf dem Schirrhof von
Sanssouci, Eingang Lennéstraße 10, zu Geschichte und Funktion des
Skulpturendepots sowie zu kunsthistorischen und restauratorischen
Aspekten.
Ab 18.30 Uhr gibt der Vorsitzende des Potsdamer Kunstvereins, Andreas
Hüneke, eine Einführung zur Betrachtung der künstlerischen Reflexionen des
Skulpturendepots und seiner Bildwerke durch Cornelia Böhme, Claudia
Hauptmann und Bernd Krenkel in der Ausstellung in den Römischen Bädern.
»Depot« oder »Vorrat« sind Räume, in denen Kunstwerke bis zu ihrer
Verwendung in Museen, Schlossräumen und Gartenpartien aufbewahrt wurden.
Sie sind durch unsere Vorgänger bekannt, die über Generationen hinweg
Kunstwerke verwaltet, katalogisiert
und behütet haben.
In Potsdam war das z.B. der »Corridor hinter der großen Bilder-Galerie«,
in dem der Galeriedirektor Matthias Oesterreich 1774 und 1775 die
Skulpturen aus dem Erbe der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth an
Friedrich II. auflistete.
Ein anderer alter Lagerplatz für Skulpturen war der Baudepothof an der
Havelbucht in Potsdam mit dem sogenannten »Marmorschuppen«. Als er wegen
der Verlängerung der Breiten Straße aufgegeben wurde, erhielten die
damaligen Staatlichen Schlösser und Gärten eine Skulpturenhalle, die etwa
1975 am südlichen Rand des Parkes Sanssouci errichtet wurde und bis heute
den Hauptteil der deponierten Skulpturen und Plastiken beherbergt.
Heute ist dieses Depot auch der Raum, in dem immer mehr originale
Bildwerke meist auf Dauer untergebracht werden, um sie vor der Witterung
zu schützen. Darunter sind antike Werke ebenso wie Meisterwerke des 18.
Jahrhunderts. Darüber hinaus treffen im Depot die unterschiedlichsten
Motive, Gestaltungsweisen und Materialien – verschiedene Steinarten, Gips,
Terrakotta, Zink- und Bronzeguss – unmittelbar aufeinander, ohne dass ein
chronologischer oder hierarchischer Zusammenhang hergestellt würde.
Das Depot ist lebendig: Skulpturen und Plastiken werden zum Fotografieren,
für Ausstellungen, zum Restaurieren bewegt, mit Wissenschaftlerkollegen
und Restauratoren begutachtet. Immer neue Erkenntnisse erschließen die
große Zahl der Werke nach und nach.
Zu einer ersten Entlastung der Depotflächen wurde 2005 ein neues Depot in
der Kleinen Orangerie am Neuen Palais hergerichtet, das die Skulpturen vom
Neuen Palais und den Commun-Gebäuden aufnahm. In der Zukunft soll ein
Lapidarium die gesamten wertvollen und äußerst vielseitigen Bestände der
Skulpturensammlung bewahren und öffentlich zugänglich machen.
In den Jahren 2004 bis 2006, gewissermaßen am Vorabend dieser neuen
Entwicklung, fanden sich drei Künstler im Skulpturendepot ein, um dort zu
arbeiten. Entstanden sind künstlerische Reflektionen eines Zustandes, der
heute schon Geschichte ist. |