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Mitteilung des Vorstands des
Potsdamer Kunstvereins e. V., 16. September 2009: |
Vorfristiges Ausstellungsende
für Karl Wedemeyer und Henning Fülle
im
Pomonatempel auf dem Pfingstberg
Die am 5. September eröffnete Ausstellung
»Danke für Obst!« der Berliner
Künstler Karl Wedemeyer und Henning Fülle, die bis zum
25. Oktober
präsentiert werden sollte, wird vorfristig abgebaut.
Durch Auflagen des
Pfingstberg e. V., die dem Potsdamer Kunstverein e. V. erst nach der
Eröffnung übermittelt wurden, wird die Ausstellungsgestaltung derart
eingeschränkt,
dass die Künstler daraufhin entschieden haben,
die
Ausstellung bereits am 18. September 2009 abzubauen.
rechts: Keine Aussicht mehr auf ein »Danke für Obst!«:
Karl Wedemeyer, Henning Fülle (v.l.n.r.) |
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© Foto: Achim Liebe, Potsdam – für eine größere
Darstellung bitte auf die Bilder klicken |
Pomonatempel auf dem Pfingstberg –
Lage und Anfahrt
Karl Wedemeyer, Henning Fülle [Berlin]:
Danke für Obst!
Ein Arrangement für den Pomonatempel
Eröffnung
Sonnabend, 5.9.2009, 14 Uhr
Karl Wedemeyer und Henning Fülle werden anwesend sein.
Einführung in die Ausstellung: Thomas Kumlehn
Veranstaltungshinweis: entfällt
Ausstellungsgespräch am 10. Oktober 2009, 15 Uhr
in Anwesenheit von
Karl Wedemeyer, Henning Fülle,
Thomas Kumlehn und weiteren Gästen |
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in Zusammenarbeit mit
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Danke für Obst!, 2009
© Foto: Karl Wedemeyer, Berlin |
Porträt Karl Wedemeyer, Henning Fülle (v.l.n.r.)
© Foto: Achim Liebe, Potsdam |
Ansicht Südseite von innen
© Foto: Karl Wedemeyer, Berlin |
Ansicht Südseite von außen
© Foto: Karl Wedemeyer, Berlin |
Unter dem Namen der römischen Göttin des Obstsegens finden wir auf dem
Potsdamer Pfingstberg, im Herzen des protestantischen Preußen, einen
griechisch-antik anmutenden Tempelbau von Friedrich Schinkel vor –
beauftragt als Teepavillon durch einen bürgerlichen Obstbauern, Geheimrat
Carl Ludwig von Oesfeld.
Der erst neunzehnjährige Friedrich Schinkel konzipierte daraufhin
1800/1801 als sein erstes gebautes Werk einen klassizistischen ›locus
amoenus‹. Der Auftraggeber schenkte es seiner Gattin und widmete sich
darin dem erbaulichen Tête-à-Tête auf eigenem Grund und kultiviertem Boden
mit schöner Aussicht.
Der Baukörper, das architektonische Zitat eines antiken Tempels, der
ursprünglich der sakralen Aktion in seinem Innenraum gewidmet war, steht
im Widerspruch zur erwähnten Funktion des Bauwerkes. Der Bauherr wollte
ein Dach für den gemeinsamen Blick in die Landschaft haben. Der Architekt
verband mit dem Gebäude die Idee der Läuterung und Erbauung: Die
Wahrnehmung der harmonisch proportionierten Verhältnisse von Geist und
Natur nach dem Vorbild der Antike.
Das Arrangement »Danke für Obst!« verstellt und stimuliert diese
Perspektiven. Es entsteht ein Spannungsfeld, in dem der Besucher sich
positionieren kann und legt für ihn auf diese Weise die durch das Bauwerk
vorgegebenen Blickrichtungen wieder frei. »Denn was liegt näher als von
innen nach außen zu schauen« (von Oesfeld zu Schinkel, vermutlich).
Karl Wedemeyer (Kunst) arbeitet vorrangig als Videokünstler und
Bühnenbildner mit Regisseuren und Choreografen. Er lebt in Berlin.
Henning Fülle (Wörter) ist freischaffender Dramaturg und Produzent
in Berlin. Er arbeitet für die Stiftung Genshagen und lehrt im
Wintersemester 09/10 an der Karlsruher Hochschule für Gestaltung.
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