Der Druckstock und das zugehörige Holzschnittplakat von Otto Mueller zum
»Potsdamer Kunstsommer« aus dem Jahr 1921 ergänzen als neueste Anschaffungen die
Sammlung des Potsdam Museums um zwei essentielle Exponate zur Klassischen
Moderne. Von den insgesamt vier Ausstellungen, die von 1921 bis 1925 unter dem
Titel »Potsdamer Kunstsommer« in der Orangerie von Park Sanssouci präsentiert
wurden, erlangte die erste nationale Bedeutung und wurde von der Kunstkritik
hoch gelobt. Initiiert durch den damaligen Potsdamer Bürgermeister und
Vorsitzenden des Potsdamer Kunstvereins entstand eine Ausstellung, die erstmals
die traditionelle Kunst des 19. Jahrhunderts zusammen mit den Meisterwerken des
noch jungen Expressionismus kombinierte. Am gestrigen Dienstag wurden der
Druckstock und das Plakat im Potsdam Museum vorgestellt. (...)
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Märkische Allgemeine, 18.10.2010
Graphische Einzeldrucke und Mappenwerke aus dem Ferdinand Möller Verlag im
Potsdam Museum – von Arno Neumann
In Kooperation mit führenden Berliner Museen und Galerien sowie aus Privatbesitz
hat Kurator Andreas Hüneke, Potsdamer Kunstverein, aus der verlegerischen Arbeit
Ferdinand Möllers Mappen und Einzeldrucke für die Kabinettausstellung im Potsdam
Museum, entscheidend unterstützt von der Direktorin des Hauses Jutta Götzmann,
zusammengetragen.
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(...) Eine Attraktion sind der ausgestellte Katalog vom Potsdamer Kunstsommer
1921, den Möller mit organisierte, sowie zwei Plakate zu dieser Veranstaltung,
die erstmals zusammen gezeigt werden. (...)
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Potsdamer Neueste Nachrichten,
15.10.2010
Dem Vergessen entrissen
Potsdam Museum erinnert an den Kunsthändler Ferdinand Möller: »Von Otto Mueller
bis Max Kaus« (15.10.10) – von Heidi Jäger
Ferdinand Möller hätte seine Freude an dieser Schau gehabt. Schließlich führt
sie einen Großteil der von ihm verlegten und im Krieg in alle Winde verwehten
Werke erstmalig wieder zusammen. Und das in der Stadt, die ihm neun Jahre Heimat
war. Doch das wissen nur die wenigsten. Der Kunstverein Potsdam und das
Potsdam-Museum leisten mit der gestern Abend eröffneten Ausstellung »Von Otto
Mueller bis Max Kaus« Pionierarbeit und entreißen einen der wichtigsten
Kunsthändler für die deutsche Moderne in den 1920er Jahren dem Vergessen. Neun
Jahre führte Ferdinand Möller in Potsdam einen Verlag und zeitweise auch eine
Galerie: in seiner Wohnung in der Wollnerstraße 14, der heutigen
Otto-Nagel-Straße. Er veröffentlichte dort von 1920 bis 1929 druckgrafische
Blätter, Mappenwerke, Künstlermonographien und auch Kunstzeitschriften. Vor
allem die Expressionisten und »Brücke«-Maler scharte er um sich. »Das
Hüttenwerk« von Wolf Röhricht war seine erste graphische Publikation. Es gehört
mit zu den rund 50 Arbeiten in der Ausstellung in der Benkertstraße, die von
prominenten öffentlichen und auch privaten Leihgebern mit bestückt wurde. (...)
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Potsdamer Neueste Nachrichten,
12.10.2010
Der Sprung in eine neue Liga
Das Potsdam Museum zeigt ab Samstag die Ausstellung »Von Otto Mueller bis Max
Kaus«
von Heidi Jäger
Jede Verwerfung, jede Welle ist genau protokolliert. Auch die mit Passepartout
abgedeckten Schäden an den Rändern des Papiers. »Das Mädchen mit dem roten
Turban« von Max Kaus ist eines der fragilsten Objekte in der Ausstellung »Von
Otto Mueller bis Max Kaus«, die am kommenden Freitag im Potsdam Museum eröffnet
wird. Und dass es nicht mit dem privaten Verleiher im Nachhinein zu Diskussionen
kommt, wie derzeit um die Verantwortlichkeit bei den Rissen am Fortunaportal,
wurde bei der Übergabe alles akribisch notiert. Nicht nur bei dem »Mädchen mit
dem roten Turban«, sondern bei jedem der 55 gezeigten Objekte. (...)
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Märkische Allgemeine, 30.09.2010
Grafik-Schenkung für Potsdam-Museum
Von Carola Hein
(...) Die vom Kunstverein vermittelte Schenkung aus Privatbesitz wird ab 16.
Oktober in der Ausstellung »Von Otto Mueller bis Max Kaus. Graphische
Einzeldrucke und Mappenwerke aus dem Ferdinand Möller Verlag« im Museumshaus in
der Benkertstraße 3 zu sehen sein. (...)
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Thomas Kumlehn über Andy Kern
Venus und Mars
Derzeit wird in kleinen Kreisen privat, halböffentlich und pro forma öffentlich
darüber gerätselt, gefachsimpelt, debattiert, ob es sinnvoll ist, das Innere des
Pomonatempels mit einer monochromen Ausmalung zu versehen. Gewünscht wird vom
Pfingstberg e.V. die Farbgestaltung des gerade restauriert werdenden
Teepavillons am Rande des Maschinenteichs im Park Sanssouci. Ein Gebäude, das
Schinkel 30 Jahre nach dem Pomonatempel entworfen hat. Der anfangs, dies sei für
Uneingeweihte hinzugefügt – auch ein Teepavillon gewesen ist.
Vor der offiziellen Berufung der Stubenmalerin für die zu erwartenden blauen
Wände des Innenraums im nächsten Jahr interpretieren vier Künstler in diesem
Jahr das Gebäude in wechselnden Ausstellungen. Arbeitsthema 2009 »Das
überlieferte Hier und Jetzt«.
Nach Karla Woisnitza und vor Roland Schefferski stellt seit heute Andy Kern aus.
Seine Protagonisten heißen Venus und Mars. Bereits in seinem Konzept des
vergangenen Jahres formulierte er die Absicht, ein Diptychon malen zu wollen.
Wir sehen Venus links und Mars rechts. Die Anordnung der beiden Bilder -
symmetrisch an der Nordseite. Dazwischen der funktionslose Kaminschacht. Drei
natürliche Lichtquellen und eine künstliche. Überschaubares Inventar. Ein Hocker
und ein Entfeuchter. Der Hocker lädt zum Verharren ein. Er steht für die Pause.
Der Entfeuchter sammelt Wasser - ein heutiges Gleichnis für Sysiphosarbeit, wenn
man die Funktion der Maschine auf erfolgloses Bemühen reduziert oder die dadurch
wohl stabile Luftfeuchtigkeit des Gebäudes mit dem Slogan schönredet, der Weg
sei das Ziel. Das heisere Brummen der Maschine bildet den Klangteppich für das
Rautenmuster des Fußbodens.
Doch widmen wir uns der Ausstellung:
Die Radikalität der Bildsprache von Andy Kern zwingt zum Innehalten. Auffällig
die korrespondierende Farbästhetik der Befundstellen des Innenraums mit der der
beiden Bilder. Kommentare von Passanten, wie: »Waren die Bilder hier schon immer
drin?« bestätigen die beabsichtigte Wirkung. Gerade weil wir auf den ersten
Blick zweier versehrter, gealterter römischer Mythen ansichtig werden. Venus und
Mars, jeweils auf einem Tableau mit der Wirkung eines partiell freigelegten
Wandbildes. Das zartfarbene Ocker und die changierenden Erdtöne spiegeln die
Farbästhetik von Grabungsfeldern. Und doch schälen sich fragmentarisch die
Anatomien von Mann und Frau heraus. Mars stehend, der repräsentativ, doch fahl
und ausgehöhlt die Fassade wahren will. Sein sich verselbständigender Kopf
irrlichtert wie eine Sonde auf der Suche nach einem Blickkontakt. Die Attitüde
lässt unschwer erkennen: Hier will jemand einen anderen Zustand vorspielen als
den, den er verkörpern kann. Die verhaltene Aggressivität gleicht einem Zitat
von irgendwann. Die Sonne wirkt wie eine Bürde. Obenauf Signale der Gewalt.
Fleisch und Blut – gerahmt vom goldenen Helmbusch.
Venus sitzend, wirkt apathisch, als habe sie beschlossen, das Altern als Zustand
festzuschreiben. Auffällig der Schatten ihrer selbst und der Umriss von
Boticellis Jakobsmuschel, auf dem sie verharrt. Nur ein wenig unverhüllt
lokalisiert sie auf den eigenen Fleischfarben den Blick des fremden Begehrens.
Müde, erschöpft. Doch ohne Sex. Allein sich der öffentlichen Wahrnehmung
verweigernd. Wie manch weibliche Stars, die im Umgang mit dem Alter den Tod noch
im Dasein gewählt haben.
Anders als in astrologischen Zusammenhängen stehen hier Venus und Mars nicht in
Opposition. Sie sind auf sich zurück geworfen und ähneln sich verblüffend in
dieser Situation. Damit will ich sagen, dass die oft sinnvolle Differenzierung
in Frauen- und Männerbild für Venus und Mars hier und jetzt nicht angebracht
ist. Wenn die öffentliche Wahrnehmung das Kriterium für das Selbstverständnis
der beiden ist – und das thematisiert der fast 50jährige Andy Kern modellhaft am
Beispiel seiner Protagonisten – prägt das den eigenen Umgang mit dem Alter
existentiell. Dann sind man und frau bereits tot bevor sie sterben.
Wenn hingegen – und das gibt uns der Maler als Rätsel mit auf den Weg – die zu
erkennende oder gar erkannte Berufung das Kriterium sein sollte, ist die
öffentliche Wahrnehmung sekundär. Sie hat kein existentielles Gewicht. Den Faden
fortspinnend bin ich frohgemut, dass Andy Kern genug Feuer gefangen hat, um
fortzusetzen, was er nach einer langen Pause wieder begonnen hat. Und jetzt
wiederhole ich mich: Die Radikalität der Bildsprache von Andy Kern zwingt zum
Innehalten.
Filmpremiere »Die Welt des Hubert Globisch«
(D 2024, Dok., 60 Minuten, Regie:
Hans-Dieter Rutsch)
am 10.11.2024, 11 Uhr im Filmmuseum Potsdam
Breite Straße 1a / Marstall
14467 Potsdam
Grußwort: Christiane Schulz (Autorin)
Im Anschluss der Filmvorführung findet ein Podiumsgespräch mit
Hans-Dieter Rutsch (Regie) und Eva Thron (Schnitt und Ton) statt.
Moderation: Thomas Kumlehn (Potsdamer
Kunstverein e.V.)
Hubert
Globisch lebte in Potsdam als Künstler, der seine Wahrnehmungen mit
Pinsel, Spachtel, Bleistift und Feder, aber auch mit einem Fotoapparat
und einer 8mm-Kamera fixierte. Im April 1945 ist er der Einzige, der den
Bombenabwurf auf Potsdam in bewegten Bildern festhält. Das malerische
Oeuvre des sympathisch-leisen Malers ist von kleinformatigen Bildern
geprägt, die den Wandel Potsdams und der brandenburgischen Landschaft
zeigen. Dass er mit seiner Kunst und seiner Tätigkeit als Lehrer
manchmal die Staatsdoktrin unterwanderte, bemerkte die Schulbehörde
nicht. Das dokumentarische Filmporträt legt Spuren zu Globischs Bildern
und lässt Menschen zu Wort kommen, die von ihm beeinflusst wurden. Im
März 2024 jährte sich der 110. Geburtstag des Malers, Kunstpädagogen und
Chronisten.
Wir empfehlen auf Grund der Nachfrage eine
Kartenreservierung vorab auf der Website des Filmmuseums
Zum Tod von Andreas Hüneke – Nachruf des
Potsdamer Kunstvereins e. V.
Dr. h.c. Andreas Hüneke
geboren am 9.3.1944 in Wurzen
gestorben am 1.10.2024 in Potsdam
Andreas Hüneke, 1992, Foto: Monika Schulz-Fieguth
Die berufliche Laufbahn
von Andreas Hüneke begann 1971 an der Staatlichen Moritzburg in Halle
(Saale), wo er bis 1977 als wissenschaftlicher Mitarbeiter für die
Skulpturensammlung tätig war. Sein Engagement für die Sammlung spiegelte
sich nicht nur in der wissenschaftlichen Grundlagenforschung zum
vorhandenen Bestand, seine Forschung galt schon früh und beispielhaft
gleichwohl den Bestandsverlusten. Seine Provenienzforschung mündete in
eines seiner Hauptarbeitsfelder, das ihn zeitlebens beschäftigt hat. Als
einer der führenden deutschen Experten weltweit für die Klassische
Moderne galt sein besonderes
Forschungs- und Publikationsinteresse der nationalsozialistischen Aktion
„Entartete Kunst“ und dem Handel mit „entarteter Kunst“.
Erstmals öffentlich aufmerksam machte er darauf in einer zweiteiligen
Ausstellung (1986 und 1987) im damaligen Kulturhaus „Hans Marchwitza“ in
Potsdam. 1988 zeigten zu diesem Thema die Weimarer Kunstsammlungen die
Ausstellung „Angriff auf die Kunst“ und hoben im Katalog die
Vorreiterrolle Potsdams hervor. Im selben Jahr wurde ein Beitrag von ihm
im
Katalog für die Ausstellung „Stationen
der Moderne“ publiziert, die im Gropiusbau gezeigt wurde, für ihn
jedoch nicht zu sehen gewesen ist. Seine Forschungsergebnisse
veröffentlichte er nach 1990 in einem geradezu „beängstigenden“
Umfang bis zu seinem Lebensende. Von 2003 bis 2023 forschte und
lehrte er auf diesem Gebiet an der Forschungsstelle »Entartete
Kunst« am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin.
Er erhielt Stipendien von namhaften Instituten wie dem Getty in Los
Angeles. Von 1995 bis 2004 war er ehrenamtlich als Vizepräsident des
Internationalen Kunstkritikerverbandes AICA tätig.
In Potsdam war er bereits zwischen 1971 und 1977 häufig zu Gast,
weil es ihm hier als HallenserMuseumsmitarbeiter im Staatsarchiv möglich war, Fachliteratur
aus dem „westlichen“ Ausland zu bestellen, vor Ort zu lesen und zu
transkribieren. Dieses umfängliche Quellenstudium war ihm später als
Freiberufler erst wieder ab 1990 möglich. Jedoch weil er in den
1970ern obsessiv und umfassend seine Rechercheergebnisse
festgehalten hatte, konnte er in den Folgejahren daraus schöpfen.
(...) vollständiger Nachruf in diesem
PDF
Zum Tod von Manfred Nitsche – Nachruf des
Potsdamer Kunstvereins e. V.
Manfred Nitsche im Atelier in der Villa Rumpf
Foto: Monika Schulz-Fieguth
Den Potsdamer Kunstverein erreichte die Nachricht vom Tod des Malers
und Grafikers Manfred Nitsche mitten in den Vorbereitungen für die
Ausstellung »Die Künstler der Villa Rumpf«. Manfred Nitsche wurde
1938 in Wittenberg/Lutherstadt geboren. Nach einer Ausbildung als
Dekorationsmaler studierte er von 1956-59 an der Fachschule für
Werbung und Gestaltung in Potsdam. Nach dem Abschluss des Studiums
arbeitete Manfred Nitsche als Farbgestalter in Eisenhüttenstadt und
erhielt von 1960-61 einen Lehrauftrag für Naturstudium und
Schriftgestaltung an der Fachschule für Werbung und Gestaltung in
Berlin.
Von 1961-64 war er als
Ausstellungsgrafiker bei der DEWAG in Berlin tätig und ab 1964 arbeitete
er beim Dokumentarfilmstudio in Babelsberg als Filmgrafiker und
-animator. 1974 wurde er in den Verband Bildender Künstler der DDR
aufgenommen und arbeitete als freiberuflicher Maler und Grafiker.
Gemeinsam mit der Fotografin Monika Schulz-Fieguth, den Malern Christian
Heinze, Alfred Schmidt und Peter Wilde und dem Dokumentarfilmregisseur
Kurt Tetzlaff lebte er in der Villa Rumpf, Potsdams originärer
Künstlergemeinschaft. Manfred Nitsche unternahm zahlreiche Studienreisen
u. a. nach Polen, Tschechien, Bulgarien, in die Schweiz und nach Italien.
Er hatte zahlreiche Einzel- und Beteiligungen an Gruppenausstellungen im
In- und Ausland, so in Potsdam, Berlin, Jüterbog, Schwerin, in Opole,
Minsk, Prag, Paczkow, Russe und der Galerie ORENA Sopramonte/Trento.
Am 20.10.2024 verstarb Manfred Nitsche nach langer Krankheit in Potsdam.
Der Potsdamer Kunstsommer.
Eine Ausstellungsreihe in der Orangerie im Park Sanssouci 1921-1925
Von den insgesamt vier Ausstellungen, die von 1921 bis 1925 unter dem
Titel »Potsdamer Kunstsommer« in der Orangerie von Park Sanssouci
präsentiert wurden, erlangte die erste nationale Bedeutung und wurde von
der Kunstkritik enthusiastisch gefeiert. Das Presseecho umfasste bereits
nach vierzehn Tagen mehr als 16 Rezensionen. Initiiert durch den
damaligen Potsdamer Oberbürgermeister und Vorsitzenden des Potsdamer
Kunstvereins entstand eine Ausstellung, die erstmals die traditionelle
Kunst des 19. Jahrhunderts zusammen mit den Meisterwerken des noch
jungen Expressionismus kombinierte. Andreas Hüneke schildert anschaulich
das für Potsdam so sensationelle Geschehen.
»... er kannte seine Verantwortung«
Willy Kurth als Kustos am Berliner Kupferstichkabinett
und Direktor der Potsdamer Schlösser und Gärten
Buchvorstellung und Gespräch
Eine Veranstaltung des Potsdamer Kunstvereins
in Zusammenarbeit mit dem
Potsdam Museum
Donnerstag, 29. Februar 2024, 18 Uhr, im
Potsdam Museum
Am Alten Markt 9, 14467 Potsdam
Der Kunsthistoriker Willy Kurth hat als Kustos für moderne Grafik am
Berliner Kupferstichkabinett 1937 bedeutende Grafiken vor der
Beschlagnahme als ›entartete Kunst‹ gerettet. 1946 wurde er Direktor der
Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci und leitete erste
Maßnahmen ein, die Verwilderung der Parks rückgängig und die Schlösser
der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.
Andreas Hüneke spricht mit Anita Beloubek-Hammer, Autorin des Buches »Die
Aktion ›Entartete Kunst‹ 1937 im Berliner Kupferstichkabinett. Kustos
Willy Kurth rettet Meisterblätter der Moderne«, und Jürgen Becher, SPSG,
der einen Aufsatz über Kurths Wirken in Sanssouci und an der
Humboldt-Universität ab 1946 zu dem Buch beigesteuert hat.
Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte am 22.10.2023 den Frauenpolitischen
Rat
in den Räumen des Potsdamer Kunstverein e. V.
Fotos : _PHT28/32/33, Copyright: Photothek, Fotograf: Thomas Imo
Jetzt online: Nachlassverzeichnis Malerei von Suse Globisch-Ahlgrimm
(Neubrandenburg 1920 - 2012 Potsdam) in der Datenbank des Vereins
Private
Künstlernachlässe im Land Brandenburg
Am 23. Januar 2022 jährte
sich der 10. Todestag der Potsdamer Kunstpädagogin und Künstlerin Suse Globisch-Ahlgrimm. Ihr künstlerischer Nachlass wird seit 2012 vom
Potsdamer Kunstverein bewahrt, erschlossen und öffentlich vermittelt.
In Zusammenarbeit mit dem
Verein Private Künstlernachlässe im Land
Brandenburg (Bearbeiter: Thomas Kumlehn) wurden 119 Werke aus den Jahren
1966–2012 digitalisiert, die gemeinsam mit ihrer zeitgeschichtlich
spannenden Biografie seit heute online zu finden sind:
Biografie und
Werke.
Medienecho:
MAZ, 25.02.2022
Nachlassverzeichnis der Potsdamer Malerin Suse Globisch-Ahlgrimm ist
online
von Volker Oelschläger
In den späten 1960er Jahren bis 2001 reiste Suse Globisch-Ahlgrimm
gemeinsam mit Hubert Globisch an freien Wochenenden auf der
›systematischen‹ Suche nach Landschaften und Kulturdenkmalen vorwiegend
durch die heutigen Bundesländer Brandenburg, Sachsen-Anhalt und
Thüringen. Spätestens in den 1980er Jahren - beide lebten und malten
seit 1983 gemeinsam in Potsdam/West und Ferch - prägte sich eine
wechselseitige künstlerische Anregung in der Malerei aus. Offensichtlich
orientierte sich Suse Globisch-Ahlgrimm in den 1960er und 1970er Jahren
stark an der Formensprache von Hubert Globisch. Entscheidend war ihr
Wechsel von der Öl- zur Acrylmalerei, wodurch sie sich eine
abstrahierende bzw. zeichenhafte Bildsprache in immer kleiner werdenden
Formaten erschloss, die den Maler wiederum seit den späten 1990er Jahren
animierte und sein Spätwerk beeinflusste. Diese gegenseitige Anregung
kann man jetzt unmittelbarer vergleichen, da sich die
Nachlassverzeichnisse zur Malerei beider in derselben Datenbank online
finden lassen.
Bis 1977 war Suse Globisch-Ahlgrimm insgesamt dreißig Jahre lang als
Kunstpädagogin in Potsdam tätig, davon zwei Dezennien am heutigen
Helmholtz-Gymnasium. In den 35 Jahren nach ihrer Pensionierung
konzentrierte sie sich vor allem auf die Malerei, gab mit
bemerkenswerten Einzelausstellungen wie im Potsdam Museum (2005) oder in
der ihr gewidmeten Gruppenausstellung »Mein Alphabet« im Pavillon auf
der Freundschaftsinsel (2010) aktuelle Einblicke in ihr Schaffen. Einer
ihrer ehemaligen Schüler, der Künstler Manfred Butzmann (*1942), sagte
2012 in seiner Trauerrede: »Ihre Begeisterung für alle Kunst, die über
die Jahrhunderte hinweg entstanden ist, war ansteckend. Aber sie ließ
sich auch von den Arbeiten ihrer Schüler begeistern. Was ihren
Unterricht [...] so anregend machte, war sicher ihre eigene
künstlerische Arbeit, die ihr bei aller Konzentration auf das Lehren
immer wichtig blieb.«
Werke von Suse Globisch-Ahlgrimm und Manfred Butzmann werden ab Anfang
Juni in der Galerie »Gute Stube« des Potsdamer Kunstvereins zu sehen
sein.
Suse Globisch-Ahlgrimm während des Kunstunterrichts im Zeichenraum der EOS 4
(heute Helmholtz-Gymnasium), 1957
Foto: Archiv Christiane Dorst, Potsdam
Brücke in Paczkow, Polen, 1972 Foto: Michael Lüder
im
WVZ
Bilder in höherer Auflösung für
Presse-Zwecke auf
Anfrage
Preisverleihung Mal-Wettbewerb »Unter bewegten Himmeln« am 15.9.2021
Anlässlich des 100. Geburtstages der
Potsdamer Kunstpädagogin und Künstlerin Suse Globisch-Ahlgrimm
(1920–2012) initiierte der Potsdamer Kunstverein für Schüler/innen von
Potsdamer Gymnasien und Gesamtschulen mit gymnasialem Zweig 2020 den
Mal-Wettbewerb »Unter bewegten Himmeln« und stiftete dafür den »Suse-Globisch-Ahlgrimm-Preis«.
(Info siehe unten)
Coronabedingt musste die 2020 geplante Verleihung ausfallen. Wir wollen
sie am 15. September 2021 um 16 Uhr in der Aula des Helmholtz-Gymnasiums
nachholen.
Dazu laden wir herzlich ein (nebenstehender Link)
Die Laudatio auf den Preisträger Christoph Tschernatsch
hält der Potsdamer Maler Wolfgang Liebert
Jury:
Manfred Butzmann, Künstler
Wolfgang Liebert, Künstler
Hans-Jörg Schirmbeck, Kunstwissenschaftler
Heidi Wilhelm, pensionierte Kunstpädagogin
Christina M. Wilsky, pensionierte Kunstpädagogin
Preis:
Bronzerelief von Rudolf Böhm
nach einer Bildvorlage von Suse Globisch-Ahlgrimm
Herstellung: Bildgießerei Seiler, Schöneiche
re.: Preisträger Christoph Tschernatsch
u.: Christoph Tschernatsch: unbenannt, 2020, Gouache, 29,7 x 42 cm
für größere Darstellung auf die Abbildung klicken /
Foto: Michael Lüder
Medienecho:
Potsdamer Neueste Nachrichten, 15.9.2021
Suse-Globisch-Ahlgrimm-Preis Gedenken an eine Potsdamer Koryphäe
von Lena Schneider
MAZ, 16.9.2021
Kunstverein Potsdam verleiht erstmals Globisch-Malpreis für Schüler
von Alexander Engels
Barbara Raetsch wurde vom Ministerpräsidenten, Dietmar Woidke, der
Ehrenpreis für ihr Lebenswerk verliehen
Den Vorschlag zur Nominierung hatte der Potsdamer Kunstverein
eingereicht.
Die Übergabe des Preises an die Potsdamer Künstlerin wird
voraussichtlich im August in Neuhardenberg stattfinden.
Das Potsdam Museum und der Potsdamer Kunstverein e. V. haben das Gemälde
»Roter Bauzaun 5« von Barbara Raetsch für die städtische Kunstsammlung
erworben.
alle Infos zur erfolgreichen Spendenaktion
hier
Thomas Kumlehn im Gespräch mit Peter Rohn anlässlich seiner Ausstellung
»Küchenrollenbilder«
Ein Blumenstrauß zum 100. Geburtstag
für Suse Globisch-Ahlgrimm vom Potsdamer Kunstverein auf dem
Goethe-Friedhof, Potsdam-Babelsberg
am 8.6.2020
Aus gleichem Anlass erfolgte die Kennzeichnung einer neuen Planstraße am
Tramdepot mit einem Hinweisschild. Im Jahr 2023 soll dann offiziell die
Benennung in Suse-Ahlgrimm-Straße erfolgen.
Straßenbenennungs-Projekt: Hinweisschild / Plan
Fotos: Hans-Jörg Schirmbeck
für
größere Darstellung auf die Abbildungen klicken
oben:
Blumenstrauß des PKV zum 100. Geburtstag,
Foto: Thomas Kumlehn
Unter bewegten Himmeln – Mal-Wettbewerb für Schüler*innen von Potsdamer
Gymnasien und Gesamtschulen mit gymnasialem Zweig anlässlich des 100.
Geburtstages der Potsdamer Kunstpädagogin und Künstlerin Suse Globisch-Ahlgrimm (1920 – 2012)
Der Potsdamer Kunstverein schreibt einen Mal-Wettbewerb für Schülerinnen
und Schüler aus:
Thema: Unter bewegten Himmeln
Datierung: Das Bild muss 2020 entstanden sein.
Technik/Material: Acryl, Tempera, Aquarell auf Papier
Format: A 3 bis max. A 2
Anzahl: 1 Bild
Deadline (verlängert): 4.10.2020
Einreichungen des Originals
mit Name und Anschrift
sowie den Bildangaben bitte an:
Potsdamer Kunstverein e. V.
Charlottenstraße 121
14467 Potsdam
Suse Globisch-Ahlgrimm Plakette
Die Suse Globisch-Ahlgrimm Plakette ist nach einer Bildvorlage von Suse Globisch-Ahlgrimm (Abb. 1) und einer Gussvorlage des Potsdamer
Bildhauers Rudolf Böhm inzwischen von der Bildgießerei Seiler in
Schöneiche als Bronzerelief gegossen worden (Abb. 2).
Die Verleihung der Plakette soll noch im Oktober in der Aula des
Helmholtz-Gymnasiums stattfinden.
li.: Suse Globisch-Ahlgrimm: unbenannt, 2009
Öl über Acryl auf Papier, 10,5 x 10 cm
re: Rudolf Böhm: Relief nach einer Vorlage von Suse Globisch-Ahlgrimm,
2020, Bronze, 8 x 7,5 cm, Fotos: Michael Lüder
Spendenaktion des Potsdamer Kunstvereins e. V. für den Ankauf: »Roter
Bauzaun«
von Barbara Raetsch
Barbara Raetsch (*1936 in Pirna) lebt seit 1958 in Potsdam. In ihrem
malerischen Werk beschäftigt sie sich mit den baulichen Zuständen, aber
auch mit den Übergangsprozessen im Potsdamer Stadtzentrum.
In den letzten Jahren behielt sie die Veränderungen
am Alten Markt im Blick. In den Jahren 2014-18 entstand die Werkreihe
»Roter Bauzaun« Mit diesem Gemälde kann der Sammlungsbestand des Potsdam Museums mit
einem aktuellen Werk der Künstlerin ergänzt werden. Der Ankauf in Höhe
von insgesamt 4.000 € kann nur mit Unterstützung des Potsdamer
Kunstvereins gelingen.
Für den Ankauf bitten wir um Spenden auf das Konto unseres Vereins
Barbara Raetsch: Roter Bauzaun, 2018, Öl auf Leinwand, 70 x 140 cm, Foto:
Michael Lüder
Leihgabe des Potsdamer Kunstvereins an Museumsdirektorin übergeben
Kernbestand des Globisch-Nachlasses geht an das Potsdam
Museum
Die Direktorin des Potsdam Museums, Dr. Jutta Götzmann, hat heute den
Kernbestand der Malerei aus dem
Nachlass Hubert Globischs (1914 – 2004) als Leihgabe
vom Potsdamer Kunstverein e. V. entgegengenommen.
Mit der Dauerleihgabe gelangt der zentrale Kernbestand aus dem
Gesamtoeuvre von Hubert Globisch in die
Sammlung des Potsdam Museums – ein Bestand, der mit brandenburgischen
Stadtansichten und märkischen
Landschaften aus allen Schaffensperioden, aber auch politischen Arbeiten
und vor allem Spätwerken aus der
Serie »Oderflut« Werke aus allen Schaffensperioden umfasst. »Ich freue
mich besonders, dass mit dem
beeindruckendem ›Leeren Raum‹ aus dem Jahr 1946
das wohl früheste Werk
von Globisch als freiberuflicher
bildender Künstler überhaupt in die Sammlung kommt«,
so die
Museumsdirektorin. (...)
weiterlesen
hier
Vertragsunterzeichnung:
Dr. Jutta Götzmann, Dr. Andreas Hüneke, Foto: H.-J.Schirmbeck
Schenkung von zwei Bildern aus dem Nachlass Stefan Eisermann (1943 -
1998)
Öffentliches Pressegespräch in den Räumen des PKV e. V.
in der Charlottenstraße 121
14467 Potsdam
am Montag, 28. Januar 2019, um 12 Uhr
Der Potsdamer
Kunstverein überreicht im Auftrag der Töchter von Stefan Eisermann zwei
Bilder aus dessen Nachlass.
Diese Schenkung hat eine 15jährige Vorgeschichte. Denn bereits 2003
versuchte der PKV diese beiden Bilder mit Hilfe von Spenden zu erwerben,
um das Bild »Im Zoo», 1978 aus dem Frühwerk des Malers der Kunsthalle
Rostock und das Bild »Totem«, 1993 aus seinem Spätwerk den
Brandenburgischen Kunstsammlungen Cottbus (heute BLMK, Brandenburgisches
Landesmuseum für moderne Kunst Cottbus, Frankfurt (Oder)) zu schenken.
Beide Museen waren im selben Jahr Stationen der Wanderausstellung
»Stefan Eisermann 1943 - 1998. Malerei«, die von der gleichnamigen
Monografie begleitet wurde.
Eisermann, der 1943 in Rostock geboren wurde, begann 1975 dort zu malen,
lebte von 1985 bis zu seinem Tod im Jahr 1998 in Potsdam. Das für die
Sammlung des Potsdam-Museums vorgesehene Bild »Adam und Eva«, 1998
konnte vom PKV bereits 2003 mit Hilfe von Spenden erworben und übergeben
werden.
Die Schenkung nehmen Dr. Ulrich Ptak, wissenschaftlicher Mitarbeiter der
Kunsthalle Rostock und Jörg Sperling, Kustos Sammlung Malerei, Grafik,
Skulptur am BLMK entgegen.
Bilder in höherer Auflösung für
Presse-Zwecke auf Anfrage
Schenkung des Gemäldes »Café Rosa« (1984) von Stephan Velten (*1954)
und Gespräch
Pressegespräch und öffentliche Veranstaltung am 12.07.2018 | 17 Uhr im
Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte,
Am Alten Markt 9, 14467 Potsdam
soeben erschienen:
Das Friedensfest in der Potsdamer Nikolaikirche 1985
Dokumentation einer Kunstinstallation
Herausgeber: Andreas Hüneke,
Potsdamer Kunstverein e. V. 2017
Gestaltung: Angela Müller, Potsdam
Druck und Bindung: Druckerei Rüss, Potsdam
ISBN 978-3-931640-81-1
36 Seiten, 22 Schwarz-Weiß- und 12 Farb-Abbildungen
Texte von Manfred Butzmann, Hans Hendrik Grimmling, Andreas Hüneke,
Hans-Erich Schulz und Rudolf Tschäpe
Preis: 4 €
Auch in der DDR fanden seit 1980
Friedensdekaden statt, deren Höhepunkt ein Friedensfest bildete. Sie
entwickelten eine große Anziehungskraft auch für ein religiös nicht
gebundenes Publikum. Nicht selten waren dabei auch bildende Künstler
aktiv.
Der Kunst-Aktion in der Potsdamer Nikolaikirche zur Friedensdekade 1985
kommt in diesem Zusammenhang eine herausragende Rolle zu. Sie wird
mehrfach in Publikationen zur Kunstszene in der DDR erwähnt. Aber
Genaueres wurde dazu nicht geschrieben. Die vorliegende Dokumentation
schildert die Vorgeschichte und das Ereignis selbst anhand von
größtenteils bisher unveröffentlichten Fotos, originalen Texten und
Erinnerungen der Akteure.
soeben erschienen:
36 Arten den Reigen zu beschreiben. Lyrische Parodien.
Variationen von Fritz Schumacher, Rudolf Bultmann und Andreas Hüneke zu
einem Thema von Otto Julius Bierbaum.
Herausgegeben von Andreas Hüneke, Potsdamer Kunstverein e. V.
erschienen im Verlag des Kunstwissenschaftler- und Kunstkritikerverband
e. V., 2016
88 Seiten, 36 Farbabbildungen
ISBN 978-3-931640-79-8
Preis 15 €
Buchpräsentation:
Vom Innehalten der Plastik im Raum – Christian Roehl (1940 –
2013) Werke
Sonnabend, den 30. Mai 2015 um 15 Uhr
Druckerei Christian & Cornelius Rüss
Ulanenweg 4 | 14469 Potsdam
In dieser ersten Monografie
zu Christian Roehl kommen Autoren
zu Wort, die fundiert in sein Lebenswerk einführen.
Über Christian Roehl und sein Werk sprechen Alice Bahra,
Andreas Hüneke, Jörg Limberg und Peter Rohn, moderiert
von Thomas Kumlehn.
Veranstalter sind die Herausgeber
Alice Bahra und der Potsdamer Kunstverein e. V.
in Zusammenarbeit mit dem vacat verlag
und Private Künstlernachlässe im Land Brandenburg e. V.
Nach der Ausstellung im Regionalmuseum in Prudnik/Neustadt
folgt jetzt die zweite Station der Einzelausstellung von Hubert Globisch.
In Prudnik hatte die Ausstellung 422 Besucher. Das Gemälde »Häuser am
Wasser« aus dem Jahr 2000 blieb als Schenkung im Sammlungs-
bestand und wird seit Januar in der ständigen Ausstellung der »Sammlung
zeitgenössische Kunst« des Museums präsentiert (Foto rechts unten).
30 Gemälde und drei Aquarelle sowie zeithistorische Dokumente und
Fotografien aus dem vom Potsdamer Kunstverein bewahrten Nachlass des
Potsdamer Landschaftsmalers Hubert Globisch (1914 - 2004) werden in der
oberschlesischen Stadt Glogówek/Oberglogau
gezeigt. Globisch besuchte die Stadt zwar, stellte aber nie dort aus.
Der Kurator, Thomas Kumlehn, der seit 2006 den Künstlernachlass betreut,
konnte den Besuch Globischs mit einer Zeichnung nachweisen, die in der
Ausstellung zu sehen ist.
Die Bilder des Malers aus dem 1960er Jahren bis 2003 geben einen
Einblick in seine künstlerische Entwicklung. Ein Schwerpunkt der
Ausstellung sind Bilder, mit denen sich Globisch auf die Landschaft
Oberschlesiens bezogen hat. Einen zweiten Schwerpunkt bilden seine
thematischen Auseinandersetzungen mit dem deutschen Militarismus, dem
II. Weltkrieg, insbesondere in der Verbindung zu seiner Biografie, zur
Potsdamer Stadtge-
schichte. Darüber hinaus wird am Beispiel des Gemäldes C.M.B. (Haussegen
Mostar) aus dem Jahr 1996 Globischs Auseinandersetzung mit dem
Balkankonflikt im ehemaligen Jugoslawien vorgestellt.
obere und mittlere Reihe:
Einblicke in die aktuelle Ausstellung von Hubert Globisch in Oberglogau
(1 - 5) / Ständige Ausstellung der »Sammlung zeitgenössische Kunst« des
Museums Prudnik /
Fotos: Th. Kumlehn (5), W. Dominiak (1)
für größere Darstellung bitte auf die Bilder klicken
untere Reihe: Ausstellungseröffnung mit »Improvisationen zu Gemälden von
Hubert Globisch« mit Astrid Weins am Kontrabass und einem Flötisten / Kurator Thomas Kumlehn während der Eröffnung vor Hubert
Globischs Gemälde »Erinnerung an Danzig 1939«, 1975 – Fotos: Maciek
Pagacz
Der Bildhauer Wieland Förster, der Potsdam mit einigen seiner Hauptwerke
bereichert hat, beging am 12. Februar 2015 seinen 85. Geburtstag.
In Berlin ehrte an diesem Tage die Sächsische Akademie der Künste ihr (Gründungs-)Mitglied.
In Potsdam wird es am 13. März in der Kapelle der Garnisonkirche eine Hommage an Wieland Förster geben.
Ihre Mitwirkung haben zugesagt:
Eduard Schreiber (Film »Labyrinth«),
Heinz Schönemann (»Förster und Potsdam«),
Frank-Volker Merkel (Lesung),
Varoujan Simonian (Violine)
Zeit: 13.3.2015, 19.30 Uhr
Ort: Kapelle der Garnisonkirche
Eintritt frei, um eine kleine Spende zum Wiederaufbau der Kirche wird
gebeten werden.
Hubert Globisch, Malerei und Dokumente aus dem Nachlass Ausstellung im Regionalmuseum Prudnik (Polen), 5.12.2014 –
31.1.2015
29 Gemälde und 3 Aquarelle sowie zeithistorische Dokumente aus dem vom
Potsdamer Kunstverein bewahrten Nachlass des Potsdamer Landschaftsmalers
Hubert Globisch (1914-2004) werden gegenwärtig in der oberschlesischen
Stadt Prudnik gezeigt. Globisch lebte von 1914 bis 1919 mit seiner
Mutter bei den Großeltern in Neustadt (heute Prudnik). Mit dieser Stadt
fühlte er sich zeitlebens verbunden, besuchte sie seit den 70er Jahren
regelmäßig, stellte aber nie dort aus. Der Kurator, Thomas Kumlehn, der
seit 2006 den Künstlernachlass betreut, konnte nun auf Einladung des
Museums dem Maler posthum diesen Wunsch erfüllen. Die Bilder des Malers
aus dem 1960er Jahren bis 2003 geben einen Einblick in seine
künstlerische Entwicklung. Ein Schwerpunkt der Ausstellung sind Bilder,
mit denen sich Globisch auf die Landschaft Oberschlesiens bezogen hat.
Einblicke in die aktuelle Ausstellung von Hubert Globisch in Prudnik
Fotos: Thomas Kumlehn
Ostdeutsche Kunst 1945 bis 1990 aus einer Privatsammlung
Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, 22.08. - 05.10.2014
Herausgegeben von Andreas Hüneke für den Potsdamer Kunstverein
mit zahlreichen Abbildungen und Werkverzeichnis
sowie einem Interview mit Saskia und Andreas Hüneke
21 x 21 cm, 84 Seiten
Preis: 10 €
Anlässlich des 10. Todestages von Hubert Globisch
findet am
Donnerstag, 3. April 2014, 19.30 Uhr
in der Buchhandlung Viktoriagarten
Geschwister-Scholl-Straße 10
14471 Potsdam
eine Lesung statt, zu der wir herzlich einladen.
Christiane Schulz und Lonny Neumann
lesen Lyrik und Prosa.
Moderation:
Thomas Kumlehn
Musikalische Begleitung:
Frank Zimmermann,
Cello
Aus Anlass des 10. Todestages des Landschaftsmalers Hubert Globisch
besuchte der Vorstand des Potsdamer Kunstvereins am 3. April 2014 die
Grabstelle der Familie Globisch in Babelsberg. Foto: Thomas Kumlehn
Veranstaltungen aus Anlass des 100. Geburtstages von Hubert Globisch
Anlässlich des 100. Geburtstages von Hubert Globisch (1914-2004) finden
am 13. März 2014 zwei Veranstaltungen in Ferch statt, zu denen wir Sie
herzlich einladen:
16.30 Uhr
Hendrikje Beschnidt, Fercher Bergstraße 22
14548 Schwielowsee OT Ferch
Die Tochter des Landschaftsmalers Hubert Globisch lädt zur Besichtigung
des Fercher Ateliers ihres Vaters ein, das er 50 Jahre genutzt hat.
18.00 Uhr
Restaurant Bootsklause, Seeweg 5
14548 Schwielowsee OT Ferch
Hubert Globisch - Dauergast in Ferch (1954-2004)
Thomas Kumlehn, der den künstlerischen Nachlass von Hubert Globisch im
Auftrag des Potsdamer Kunstvereins betreut, im Gespräch mit der
Künstlerin Alice Bahra, dem Künstler Stephan Velten und der
Kunstpädagogin Christina M. Wilsky.
Musikalische Begleitung: Juliane Beschnidt (Fagott) und Thomas Kunze
(Bassklarinette)
Dr. Andreas Hüneke
Potsdamer Kunstverein e.V.
Thomas Kumlehn/Dr. Liane Burkhardt
[Private] Künstlernachlässe im Land Brandenburg e. V. (i.Gr.)
Der Eintritt für beide Veranstaltungen ist frei. Spenden für die
Unterstützung der Nachlassbetreuung sind willkommen.
Hinweis: In der Fercher Bergstraße befinden sich keine
Parkmöglichkeiten.
Wegen der begrenzten Platzkapazität bitten wir um Ihre
Teilnahmebestätigung bis zum
7. März 2014 per E-Mail unter
info@kumlehn.org oder telefonisch unter 01573 2644646
»Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland« für Andreas Hüneke
Der Potsdamer Kunstverein e.V. freut sich bekannt geben zu können, dass
seinem Vorsitzenden Dr. h.c. Andreas Hüneke am 4. Oktober 2013 der
»Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland« verliehen wurde.
Bilder von der Preisverleihung (A. Hüneke im linken Bild mit dem
Bundespräsidenten)
Fotos: Bundesregierung / Henning Schacht
Die Zeremonie fand durch den Bundespräsidenten Joachim Gauck im Berliner
Schloss Bellevue statt. Zur Begründung hieß es u. a. »Hüneke sei einer
der führenden Experten für die NS-Kunstpolitik. Er erforsche seit mehr
als 30 Jahren die Aktion ›Entartete Kunst‹, mit der die
Nationalsozialisten moderne Kunst systematisch verfemten und zerstörten
und habe wichtige Grundlagenarbeit zur Geschichte des modernen Museums
in Deutschland geleistet. Mit seinem einzigartigen Wissen und seinem
Privatarchiv habe er Generationen von Forscherinnen und Forschern in Ost
und West zur Seite gestanden.«
Am 4. April 2013 starb Christian Roehl, einer der wichtigsten
Stahlplastiker Deutschlands, in Potsdam-Babelsberg an den Folgen eines
Herzinfarkts.
1940 in Berlin-Grünau geboren, absolvierte er 1959/60 nach seinem Abitur
am Evangelischen Gymnasium in Berlin Charlottenburg eine Lehre in
Neukölln als Bauschlosser im Feinstahlbau. Parallel nahm er an einem
Schmiedekurs der Schlosser-Innung teil. 1961/62 – inzwischen stand die
Berliner Mauer – konnte er als Mitarbeiter von Fritz Kühn seine
Fähigkeiten in Ostberlin vervollkommnen. Fritz Kühn war seit der
Präsentation seiner »Räumlichen Gitterwand« 1958 auf der Brüsseler
Weltausstellung ein gefragter Kunstschmied und Stahlgestalter im
gesamten deutsch-
sprachigen Raum, trotz Mauerbau. Dessen Credo »Form muss laufen« hat
Christian Roehl verinnerlicht. Vom dosierten Setzen von Buchstaben in
eine geschmiedete kupferne Bodenplatte des Gedenkens für den Olivaer
Platz
in Westberlin beispielsweise bis hin zum Beschichten von
Stahlplatten mit Kupfer und Messing für die Fassadenver-
kleidung eines Theaterneubaus in Düsseldorf. Unterbrochen wurde diese
vielgestaltige Praxis von der Verhaftung Christian Roehls wegen
versuchter Republikflucht. Nach 18-monatiger Inhaftierung, die
Evangelische Kirche Deutschland konnte die Haftzeit durch Freikauf um
drei Jahre verkürzen, folgte die 3-jährige Bewährungszeit als Bau- und
Spezial-
schlosser in der Industrie. Im letzten Jahr seiner Bewährung, fand
Christian Roehl eine Anstellung im Vorrichtungsbau der Akademie der
Wissenschaften. Von dort aus erhielt er die Möglichkeit, bei Joachim
Peronne in Potsdam-Babelsberg seine Meisterprüfung abzulegen. Peronne
war es auch, der ihm half, seine Freiberuflichkeit zu begründen und sein
Refugium, die Stahnsdorfer Schmiede, zu finden.
Erste Aufträge waren Entwurfsumsetzungen für seinerzeit namhafte
Künstler aus dem damaligen Bezirk Potsdam: Kurt Hermann Kühn, Peter Rohn,
Werner Nerlich, Wolfgang Wegener hatten Aufträge für architekturbezogene
Arbeiten, waren aber mit dreidimensionalen Ausführungen und der
besonderen Sprache des Stahls wenig vertraut. Umso mehr wuchs das
Selbstvertrauen des ausführenden Christian Roehl. Arndt Wittig aus
Schwedt und Herbert Seidel aus Berlin kamen Anfang der 70er Jahre auf
ihn zu.
Seine erste freie Arbeit entstand 1974 auf der Potsdamer
Freundschaftsinsel – eine Hommage an Karl Foerster, den berühmten
Potsdamer Gartenarchitekten und Pflanzenzüchter. Anfang der 80er Jahre
entstand die Arbeit »Landschaft«, während eines Symposiums in Staßfurt.
Während die Hommage an Karl Foerster noch sehr offensichtlich eine
Vorliebe für die vegetabile Formensprache von Fritz Kühn zeigt,
verkörpert die »Landschaft« eine entscheidende Marke auf dem eigenen
Gestaltungsweg.
Der »Klingende Stahl« entstand 1987 für eine Ausstellungs-
beteiligung in Baden-Württemberg. Christian Roehl erhielt zum ersten Mal
eine so genannte Westreise, um sich an der in Friedrichshafen gezeigten
internationalen Ausstellung »Zeitgemäße Kunstschmiedearbeiten und
Skulpturen« zu beteiligen und im direkten Austausch die Anerkennung der
Kollegen aus Westeuropa zu erfahren.
»Als ich anschließend die Museen in Stuttgart, Wiesbaden und Düsseldorf
betrat, brauchte ich die Titel gar nicht zu lesen. Ich hatte ja die
Kataloge zu Hause. Das hat mich
auf eine besondere Weise für die unmittelbare Begegnung und den Nachhall
sensibilisiert. Mir kamen die Tränen und
ich dachte, verfluchte Scheiße, warum ist Dir das alles vorenthalten. Es
ist ja doch ein großer Unterschied, ob du um ein Werk von Fritz König,
Julio Gonzalez, Richard Serra herum gehst, es im Dialog wahrnimmst, oder
eine farbige manchmal auch nur schwarz/weiße Katalogreproduktion
ansiehst.«
Porträt Christian Roehl
Taufgedenken (Modell), 2013
Landschaft, 1981
Hommage Karl Forster, 1974
Fotos: Alice Bahra
für größere Darstellung auf die
Abbildungen klicken
Schon seit 1977 nahm Christian Roehl regelmäßig an Symposien in Staßfurt,
Schwerin oder Eisenhüttenstadt teil. Die besondere Herausforderung
bestand darin, industrielle Technologien und Fertigungsprozesse nutzen
zu können. Mit der im Jahr 2000 im EKO-Stahlwerk Eisenhüttenstadt
entstandenen Stahlplastik »Energie Erfahrung« wollte er das Erkalten des
Stahls nach dem Walzen und das enorme Gewicht der Brammen in einem
energetischen Zeichen fließender Bewegung und schwebender Leichtigkeit
abstrahieren.
»Es war ein Herantasten und Ausloten der richtigen Proportion.«
Die Achtsamkeit für den Zusammenhang aus Körper, Seele und Geist war
längst in ihm gewachsen - immer offensichtlicher im Austausch mit seiner
Partnerin, Alice Bahra. Ein Ausdruck dafür - sein letztes vollendetes
Werk, entstanden im Dezember 2012. Er bezeichnete es als »Lebenslinie«.
Eine sanfte wellenartige Bewegung aus in die Höhe strebenden, fragilen
Edelstahlstäben.
Christian Roehl lebte sehr bewusst jeden einzelnen Tag. Der Tod, der so
unerwartet eintrat, hat ihn am 4. April urplötzlich aus dem Stand
erfasst. Das Material für ein Taufgedenken für die Ev. Kirche in Stolpe
und ein Ambo für die Kapelle der Ev. Akademie auf Schwanenwerder hatte
er am Vormittag gekauft. Beide Aufträge, längst von ihm bis ins Detail
geplant, harren nun der Umsetzung. Die Zeichnungen liegen in der
Schmiede. Das Bewahren und Erschließen seines Werks mit dem er »als
Zeichen im Raum Haltung« bezogen hat, ist unvermittelt zur konkreten
Aufgabe geworden. Die Einzelausstellung »Stahl – Vom Innehalten der
Plastik im Raum«, die am 15. Juni 2013 im Landschaftspark der Ev.
Akademie auf Schwanenwerder eröffnet wird, ist nun eine Hommage an ihn
und sein Lebenswerk.
Schenkung des Potsdamer Kunstvereins e.V. an das
Potsdam Museum
Am 12. Juni 2012 übergab der Potsdamer
Kunstvereins e. V. an die Direktorin des Potsdam Museums – Forum für
Kunst und Geschichte, Dr. Jutta Götzmann, drei Bilder aus dem Nachlass
von Suse Globisch-Ahlgrimm (1920-2012) und Hubert Globisch (1914-2004).
Mit den Beiträgen von Birgit Krenkel, Squaw Hildegard Rose und Stephan
Velten wird die Sammlung zeitgenössischer Kunst des Museums um wichtige
Werke Potsdamer Künstler, die nach 1989 entstanden sind, erweitert.
»Die Initiative des Potsdamer Kunstvereins e.V. ist für unser Museum in
zweifacher Hinsicht bedeutsam«, bemerkt Dr. Jutta Götzmann. „Wir nehmen
bedeutende Arbeiten von Potsdamer Künstlerinnen in den Sammlungsbestand
auf,
die bislang noch nicht im Potsdam Museum vertreten waren, zudem
dokumentieren wir die Sammlungstätigkeit des Ehepaares Globisch.«
Eine Veranstaltung des Potsdamer Kunstvereins
in Zusammenarbeit mit der Stiftungs-Buchhandlung Potsdam
am Freitag, dem 1. Juni 2012, 19 Uhr
in der Stiftungs-Buchhandlung
14467 Potsdam, Gutenbergstraße 72
Im Dezember 1911 organisierten Wassily Kandinsky und Franz Marc die
»Erste Ausstellung der Redaktion Der Blaue Reiter«. Im Mai 1912 erschien
der von ihnen herausgegebene Alma-
nach »Der Blaue Reiter«, die wichtigste und folgenreichste
Programmschrift der künstlerischen Avantgarde am Beginn
des 20. Jahrhunderts. Aus Anlass des 100jährigen Jubiläums dieser
Ereignisse veröffentlichte der Reclam Verlag Stuttgart in seiner Gelben
Reihe den von Andreas Hüneke herausgege-
benen Band »Der Blaue Reiter. Eine Geschichte in Dokumen-
ten«.
Bei der Lesung liegt der Schwerpunkt auf den zwischen-
menschlichen Beziehungen, den Freundschaften und Streitig-
keiten, die Grundlage und Folge der für die Entwicklung der Kunst in
Deutschland so entscheidenden Vorgänge waren.
Neben Kandinsky und Marc treten auch August Macke, Alexeij Jawlensky,
Marianne Werefkin, Gabriele Münter, Paul Klee, Arnold Schönberg und
andere Protagonisten jener Jahre in Erscheinung.
Ehrendoktorwürde der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg für A. Hüneke
Der Potsdamer Kunstverein e. V. gibt mit Freude
bekannt, dass dem Potsdamer Kunsthistoriker
Andreas Hüneke, Vorsitzender des Potsdamer
Kunstvereins, am 10.
April 2012 die Philosophi-
sche Fakultät der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg die Ehrendoktorwürde verliehen
hat. Sie würdigte damit die besonderen
Verdien-
ste, die er in seinen wissenschaftlichen Arbeiten
zum deutschen Expressionismus und zur NS-Aktion »Entartete Kunst«
erworben hat.
In der Laudatio von Professor Olaf
Peters wird
Andreas Hüneke als einer der »profiliertesten
deutschen
Kunsthistoriker für die Bereiche des
deutschen Expressionismus und die
Aktion ›Ent-
artete Kunst‹ - dem systematischen Versuch der
Zerstörung der modernen Kunst von Seiten der
Nationalsozialisten«, bezeichnet, der »grundle-
gende Arbeiten vorlegte, die international rezi-
piert werden und ihn insbesondere im Bereich der NS-Kunstpolitik zu
einem führenden Experten ha-
ben werden lassen.« Ebenso wurden seine For-schungen gewürdigt, die »wichtige Grund-
lagenarbeit zur Geschichte des
modernen Museums in Deutschland geleistet haben.«
Gleichzeitig mit der Überreichung der Promotionsurkunde durch den Dekan
der Philosophi-
schen Fakultät, Professor Burkhard Schnepel, während eines Festaktes
wurde im Landes-
kunstmuseum »Stiftung Moritzburg« eine Kabinettausstellung mit Gemälden
von Andreas Hüneke eröffnet. Unter dem Titel »van gockel und cha gallus,
kikiriki, kikiriko und andere parodien zur modernen kunst« werden seine
bildkünstlerischen Parodien gezeigt, die bereits
in Potsdam ausgestellt worden waren.
Andreas Hüneke wurde 1944 im sächsischen Wurzen geboren. Er studierte
von 1965 bis 1970 Theologie und Kunstgeschichte an der MLU. Von 1971 bis
1977 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der damaligen Staatlichen
Galerie Moritzburg Halle, heute Stiftung Moritzburg. Auch nach seinem
Weggang ist er dem Kunstmuseum stets verbunden geblieben. Ausgangspunkt
seiner Beschäftigung mit dem Thema NS-Kunstpolitik war die Aktion »Entar-
tete Kunst« in Halle, die zur Zerstörung der vor allem von Max
Sauerlandt und Alois J. Schardt in der Moritzburg aufgebauten
Moderne-Sammlung führte.
Seit 1978 arbeitet Hüneke freiberuflich als Kunsthistoriker, Kritiker
und Ausstellungskurator. Von 1995 bis 2004 war er Vizepräsident des
internationalen Kunstkritikerverbands AICA. Vor 15 Jahren entdeckte er
ein Exemplar des Inventars aller 1937 beschlagnahmten Kunstwerke aus
deutschen Museen, das von der Forschungsstelle »Entartete Kunst« am
Kunsthistori-
schen Institut der Freien Universität Berlin bearbeitet und der
Öffentlichkeit in einer Internet-Datenbank zugänglich gemacht wird. Seit
April 2003 lehrt und forscht er an der Freien Universität Berlin an der
Forschungsstelle zur »Entarteten Kunst«.
Medienecho:
Märkische Allgemeine, 17.4.2012
Andreas Hüneke ist Ehrendoktor – Hallenser Uni verleiht Titel an
Potsdamer
MDR
Sachsen-Anhalt, 12.4.2012
Parodie-Schau in der Moritzburg/Ehrendoktorwürde für Kunsthistoriker Video
Zum Tod Suse Globisch-Ahlgrimms, Ehrenmitglied des
Potsdamer Kunstvereins
Die Künstlerin und Kunstpädagogin Suse Globisch-Ahlgrimm ist am 23. Januar
2012 im Alter von 91 Jahren in Potsdam verstorben.
Am 8. Juni 1920 in Neubrandenburg geboren.
Vater Volksschullehrer (1886 – 1973, Mutter Hausfrau (1889 – 1968).
Aufgewachsen hauptsächlich in Kiel, aber auch zeitweise in Pillau und
Wiesbaden. 1939 Abitur in Kiel, anschließend Kriegsdienste als
Tele-fonistin und im Reichsarbeitsdienst in Nordhackstedt (dänisch:
Nørre Haksted). 1940 Umzug nach Berlin. 1940 – 1944 Studium an der
Staatlichen Hochschule für Kunsterziehung in Berlin, bei Willi Maillard
(1879 – 1945) und Willy Jaeckel (1888 – 1944 sowie Kunst-geschichte bei
Werner Richard Deusch (1903 – ?). Daneben und danach
Straßenbahnschaffnerin und DRK-Hilfs-schwester in Berlin und Potsdam.
1943 Umzug nach Potsdam-Babelsberg. 1945 – 1957 im Schulgebäude der
Potsdamer Dortustraße 28/29 am Kanal tätig. 1945 - 1947 Referendariat
bei Gertrud Jakstein (1879 – 1960) und danach ebendort Kunstpädagogin.
Seit 1957 – 1977 Kunstpädagogin an der Helmholtz-
schule, der Erweiterten Oberschule 4 (jetzt Helm-
holtz-Gymnasium) in Potsdam. Während dieser Jahre
Suse
Globisch-Ahlgrimm 2008
Foto: Thomas Kumlehn
bereits als Malerin tätig. 1975 Erblindung des
rechten Auges. 1977 vorzeitige Pensionierung aus gesundheitlichen Gründen.
Nachfolgerin der Kunstpädagogin wird Heidi Wilhelm (*1942). Von 1977 an ist
Suse Ahlgrimm freischaffend als Malerin und Graphikerin tätig. Seit 1983
verheiratet mit dem Kunstpädagogen und Künstler Hubert Globisch (1914 –
2004). Von 1983 bis 2012 lebte Suse Globisch-Ahlgrimm in Potsdam/West
Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Deutschland, Polen und
Tschechien. Zuletzt, 2010, nahm sie an der Ausstellung »Mein Alphabet» teil,
die im Pavillon auf der Freundschaftsinsel gezeigt worden ist. Ihre Werke
befinden sich in öffentlichem Besitz (Potsdam-Museum) sowie in privatem
Besitz. 1993 und 1999 erschienen Monographien der Malerin. 2005 wurde das
Buch »Klang der Stille« der Autorin Elisabeth Haase veröffentlicht, für das
Miniaturen von Suse Globisch-Ahlgrimm ausgewählt worden sind.
Suse Globisch-Ahlgrimm schenkte 2005 dem Potsdamer Kunstverein den Großteil
des künst-
lerischen Nachlasses von Hubert Globisch (1914-2004), der seither
systematisch erschlossen wird. Die erste umfassende Monographie des
Kunstpädagogen und Künstlers konnte auf die-
ser Grundlage herausgegeben werden. »Vom Lauf der Flüsse« erschien 2007 im
Neisse Ver-
lag, Dresden und begleitete 2007/2008 eine Wanderausstellung durch Polen und
Deuschland. Gleichzeitig verfügte sie im Jahr 2005 , dass ihr künstlerischer
und kunstpädagogischer Nachlass nach ihrem Tod als Schenkung in den Besitz
des Potsdamer Kunstvereins übergeht.
Im Auftrag des Potsdamer Kunstvereins erschließt der Kunstwissenschaftler
Thomas Kumlehn bereits seit 2005 das kunstpädagogische und künstlerische
Lebenswerk von Suse Globisch-Ahlgrimm und Hubert Globisch.
Die Trauerfeier beginnt am 23. Februar um 10 Uhr in der Kirche St. Antonius
in der Planta-
genstraße 23, 14482 Potsdam Babelsberg. Die anschließende Beisetzung findet
auf dem
nahe gelegenen Friedhof in der Goethestraße statt.
Organische Einheit von innen und außen - Haus Mattern öffnete seine
Pforte
»Es war eine kleine, aber hochinteressierte
Runde, die sich auf Einladung des Potsdamer Kunstvereins am Sonnabend in
der Bornstedter Florastraße zusammengefunden hatte, um ein Fanal der
Moderne zu bestaunen: Das ›Haus Mattern‹...«
Künstlernachlässe, ob in musealem oder privatem
Besitz, bleiben zumeist unerschlossen –
für das Publikum, für die Sammler, für die Forschung. Dieser noch viel
zu wenig diskutierten Tatsache begegneten wir auch während unserer
Vorbereitung zur Ausstellung »100 Jahre Kunst ohne König – Privates und
öffentliches Sammeln in Potsdam« (Haus der Brandenbur-
gisch-Preußischen Geschichte, 2009). Allein in und um Potsdam wurden wir
mehrfach mit unbearbeiteten Nachlässen konfrontiert, die sich in
privater Hand befinden. Um dieses Problem auch im Land Brandenburg zur
Sprache zu bringen, planen wir, in Potsdam die Ausstellung
»Brandenburger Künstlernachlässe aus Privathand« (Arbeitstitel) zu
zeigen.
Sie betreuen selbst einen Nachlass oder kennen Nachlasserben oder
-verwalter? Dann treten Sie bitte mit uns in
Kontakt.
(...) Das Buch erzählt in Wort und Bild von dem Asketen Marx, der mit
minimalem Lebenskomfort auskam und gleichzeitig ein Genießer war,
verschwenderisch in Farben schwelgte, Bilder malen wollte mit innerem
Wert, »rund und voll wie eine kleine Stube voller Wärme.«
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